Die Nominierten für den ZZP
Die Fraktionen des Kantonsrates haben für die erstmalige Verleihung des Zürcher Zukunftspreises acht unterschiedliche Projekte nominiert. Die feierliche Verleihung des mit 50'000 Franken dotierten Preises wird am 13. Januar 2025 im Rahmen der ersten Kantonsratssitzung im neuen Jahr stattfinden.
102 Projekte sind für die Verleihung des Zürcher Zukunftspreises 2025 eingereicht worden. Die Fraktionen haben daraus zuhanden einer Jury acht Personen und Organisationen nominiert, die mit herausragenden Leistungen oder Projekten die Zukunft im Kanton Zürich in der Politik, der Gesellschaft und für eine nachhaltige Entwicklung mitprägen. Die Jury, bestehend aus drei Mitgliedern der Geschäftsleitung des Kantonsrates sowie drei externen Fachpersonen, hat ihre Wahl aus den acht Nominationen bereits getroffen. Der Entscheid wird am kommenden Montag, ab 10.45 Uhr im Rahmen der nächsten Kantonsratssitzung bekanntgegeben.
Der Zürcher Zukunftspreis ist mit maximal 50'000 Franken dotiert. Er kann auf höchstens drei Preisträgerinnen oder Preisträger aufgeteilt werden. Mit dem Preis werden Personen und Organisationen ausgezeichnet, die ihren Wohnsitz oder Sitz im Kanton Zürich haben oder deren Leistungen und Projekte für den Kanton Zürich bedeutsam sind. Das Preisgeld wird der Jubiläumsdividende 2020 der Zürcher Kantonalbank entnommen. Der Preis wird 2025 zum ersten Mal vergeben. Nominiert sind:
AgroCO2ncept (Yasmin Spengler)
AgroCO₂ncept ist eine Initiative von Landwirtinnen und Landwirten aus dem Zürcher Weinland, die eine klimaschonende und ressourceneffiziente Landwirtschaft praktisch umsetzen will. Ohne die Produktivität zu schmälern, sollen die CO2-Emissionen im Agrarsektor signifikant reduziert werden. Der Verein AgroCO₂ncept organisiert Workshops, Seminare und Schulungen, um Wissen über nachhaltige Anbaumethoden und innovative Technologien zu verbreiten.
Projektplakat AgroCO₂ncept
AsyLex (Lea Hungerbühler)
AsyLex bietet Schutzsuchenden in der Schweiz kostenlose rechtliche Unterstützung. Die Organisation arbeitet hauptsächlich online und ermöglicht über eine benutzerfreundliche Plattform einen einfachen Zugang zu rechtlicher Beratung. AsyLex deckt nicht nur den asylrechtlichen Bereich ab, sondern unterstützt Geflüchtete auch in weiteren zivilrechtlichen Anliegen. Zudem streben die rund 150 in spezialisierten Teams arbeitenden Freiwilligen an, systemische Probleme im Asylwesen sichtbar zu machen und Verbesserungen anzustossen.
Projektplakat AsyLex
ChagALL (Eva Ebel)
Seit 2008 bietet das Gymnasium Unterstrass motivierten und begabten Jugendlichen aus sozioökonomisch bescheidenen Verhältnissen mit fremdsprachigem Hintergrund ein auf sie zugeschnittenes Trainings- und Begleitprogramm an, das eine höhere Schulbildung oder eine anspruchsvolle Berufslehre zum Ziel hat. ChagALL erbringt einen gesellschaftlich relevanten Beitrag, indem den Jugendlichen im Sinne der Chancengerechtigkeit ermöglicht wird, ihr individuelles Potenzial bestmöglich auszuschöpfen.
Projektplakat ChagALL
Netpathie (Petra Marty)
Der Verein Netpathie fördert bei Kindern und Jugendlichen sowie deren Umfeld mit flexiblen, modularen Angeboten, die individuell auf die Bedürfnisse von Schulen, Organisationen und Unternehmen zugeschnitten sind, ein Bewusstsein für die Chancen und Risiken der virtuellen Welt. Durch Wissen, Austausch, Reflexion und das kritische Hinterfragen von persönlichen und gesellschaftlichen Werten, Normen und Haltungen lernen die jungen Menschen, sich in der digitalen Welt zu behaupten.
Projektplakat Netpathie
KREIS-Haus (Devi Bühler)
Praxisnah und direkt erlebbar werden die Möglichkeiten des nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauens am KREIS-Haus gezeigt. Der Umweltingenieurin Devi Bühler ist es gelungen, traditionelles Wissen und moderne Konzepte zu vereinen und Systemkreisläufe, unter anderem das Recyceln von Abwasser, weitgehend geschlossen zu nutzen. Damit leistet ihr Pionierprojekt als Praxislabor einen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Bauwirtschaft.
Projektplakat KREIS-Haus
Solarradweg zwischen Volketswil und Dübendorf (Marcel Muri)
Nachhaltige Mobilität mit innovativer Energiegewinnung zu verbinden, ist die Idee des Solarradwegs. Pendlerinnen und Pendler in einer stark frequentierten Region sollen eine attraktive Möglichkeit erhalten, wettergeschützt und emissionsarm zur Arbeit im Innovationspark Dübendorf oder zum Bahnhof Schwerzenbach zu gelangen. Mit der geplanten etappenweisen Umsetzung können neue Erkenntnisse und technologische Fortschritte berücksichtigt werden.
Projektplakat Solarradweg
SimpleTrain (Austin Widmer)
Damit für Auslandreisen vermehrt die Bahn statt des Flugzeugs benutzt wird, haben drei Freunde aus dem Zürcher Oberland ein digitales Buchungstool entwickelt, welches das Buchen von Zugreisen vereinfacht. Damit begegnet SimpleTrain dem Serviceabbau bei den SBB, dem europäischen Tarif-Dschungel und der verzögerten Digitalisierung im Ticketvertrieb. Über SimpleTrain können Nutzerinnen und Nutzer Zugreisen selber buchen oder werden bei komplizierteren Reisen durch Fachpersonen unterstützt.
Projektplakat SimpleTrain
Trainingshalle Schürwies (Renato Studer)
Mehrere Vereine in der Gemeinde Egg haben sich zusammengetan und in Eigenregie und mit geringen öffentlichen Geldern eine dringend benötigte Trainingshalle erstellt. In nur zweieinhalb Jahren wurde die Doppelturnhalle geplant, gebaut und 2023 in Betrieb genommen. Dieses Projekt ist ein Beispiel für Eigeninitiative, Tatkraft und Kooperation und gilt als einzigartig im Kanton Zürich.
Projektplakat Schürwies
Portraits der Nominierten: Spengler, Hungerbühler, Ebel, Marty, Bühler, Muri, Widmer und Studer.