Neuer Kantonsratspräsident heisst Jürg Sulser
Der Zürcher Kantonsrat hat am Montag SVP-Kantonsrat Jürg Sulser ins höchste politische Amt des Kantons gewählt. Der 62-jährige Otelfinger Transportunternehmer folgt auf die Zürcher SP-Politikerin Sylvie Matter. Flankiert wird Sulser im Präsidium von Martin Farner (FDP, Stammheim) und Romaine Rogenmoser (SVP, Bülach).
Vlnr. Martin Farner, 1.
Vizepräsident; Jürg Sulser, Kantonsratspräsident; Romaine Rogenmoser, 2.
Vizepräsidentin (Quelle: PD/Joël Hunn)
Jürg Sulser ist im ersten Wahlgang mit 139 von 155 massgebenden Stimmen zum Präsidenten des Kantonsrates für das Amtsjahr 2024/2025 gewählt worden. In seiner Antrittsrede sagte er, er werde versuchen, seinen Teil zu geordneten und speditiven Debatten unparteiisch und pragmatisch beizutragen. Selbstverständlich könne man sich nicht nur innerhalb der politischen Institutionen einbringen. «Aber es ist wichtig, dass engagierte Zürcherinnen und Zürcher sich auch künftig für die Mitarbeit in diesem Parlament interessieren.»
Für sein Präsidiumsjahr wünschte sich Sulser, dass mindestens einmal während einer Kantonsratssitzung alle Ratsmitglieder anwesend sind. Bei 180 Ratsmitgliedern sei das nicht leicht, wenn man bedenke, was Menschen alles Erfreuliches und Unerfreuliches dazwischen kommen könne. «Aber es hätte eine positive Symbolkraft», so Sulser.
Unternehmer, Gewerbler, Politiker
Der 62-jährige Zürcher Unterländer steht als CEO der Sulser Group seit rund 40 Jahren an der Spitze einer Firmengruppe mit sechs Firmen an schweizweit zehn Standorten. Als Vorstands- und Ausschussmitglied des KMU- und Gewerbeverbandes des Kantons Zürich (KGV) setzt er sich seit mehr als zwei Jahrzehnten vorwiegend für die Anliegen des Gewerbes und die Wirtschaftsförderung im Furttal ein.
Politisch ist der verheiratete Vater zweier erwachsener Söhne stark im Zürcher Unterland verankert. Sulser ist Mitglied des Kantonalvorstands der SVP Zürich, Vizepräsident der SVP des Bezirks Dielsdorf und Präsident der Ortssektion SVP Otelfingen. Bei den Wahlen 2011 wurde er in den Kantonsrat gewählt, wo er bis zu seiner Wahl ins Kantonsratspräsidium vor zwei Jahren als langjähriges Mitglied der Finanzkommission (FIKO) vor allem als Finanzpolitiker in Erscheinung getreten ist.
Zum ersten Vizepräsidenten ist Martin Farner (FDP, Stammheim) gewählt worden. Der 60-jährige Unternehmer und bisherige zweite Vizepräsident erhielt 132 von 150 massgebenden Stimmen. Zur zweiten Vizepräsidentin hat der Kantonsrat Romaine Rogenmoser (SVP, Bülach) gewählt. Die 52-jährige Betriebsökonomin erhielt 107 von 154 massgebenden Stimmen.
Unumstrittene Wahl der Geschäftsleitung
Neben den drei Mitgliedern des Präsidiums hat der Kantonsrat am Montag auch die übrigen Mitglieder der Geschäftsleitung (GL) gewählt. Während die Wahl der Mitglieder des Präsidiums geheim – also mittels Stimmzettel – durchgeführt wurde, konnten die übrigen Mitglieder der GL in offener Wahl gewählt werden. Für das zur GL gehörende Kantonsratssekretariat wurden Marzena Kopp (Die Mitte, Meilen), Urs Waser (SVP, Langnau) und Monika Wicki (SP, Zürich) gewählt.
Von Amtes wegen Einsitz in der GL nehmen die Fraktionsvorsitzenden. Neben Marzena Kopp sind dies Thomas Forrer (Grüne, Erlenbach), Sibylle Marti (SP, Zürich), André Müller (FDP, Uitikon), Markus Schaaf (EVP, Zell), Judith Stofer (AL, Dübendorf), Christa Stünzi (GLP, Horgen) und Tobias Weidmann (SVP, Hettlingen). Als weitere GL-Mitglieder gewählt wurden die scheidende Kantonsratspräsidentin, Sylvie Matter (SP, Zürich), und Christoph Ziegler (GLP).
Gottesdienst und Wahlfeier
Die erste Sitzung im neuen Amtsjahr begann traditionsgemäss eine Stunde später als üblich, weil ihr von 8.15 bis 9.00 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Felix und Regula vorausging. Auf den späteren Nachmittag war beim Gemeindehaus in Otelfingen die öffentliche Wahlfeier der Gemeinde zu Ehren des neugewählten Kantonsratspräsidenten Jürg Sulser angesetzt.
